Lycopin ist eines der stärksten Antioxdantien, die uns die Natur im täglichen Abwehrkampf gegen Alter und Krankheit zur Verfügung stellt. Es kommt in roten, aber auch in rosafarbenen Früchten und Gemüsen vor. In den letzten Jahren rückt dieser natürliche Farbstoff mehr und mehr in den Fokus der Forschung.

Was ist Lycopin?

Lycopin gehört zu den Carotinoiden, es kommt in Landpflanzen, aber auch in Meeresalgen vor. Lycopin pigmentiert diese Pflanzen und ihre Früchte, das heißt, es verleiht ihnen ihre leuchtend schönen Farben. So trägt diese Substanz beispielsweise zum vielfältigen Farbspektrum der Rotalgen bei, vom zarten Rosa bis zum satten Purpurblau. Oder es bestimmt das samtige Rot der Wassermelone ebenso wie das intensive Blutrot sonnengereifter Paprika oder das üppige Rot reifer Tomaten. Aber Lycopin sorgt nicht nur für wunderschöne Farben - es schützt all diese Pflanzen außerdem vor oxidativem Stress. Und das gleiche macht es auch mit uns Menschen, wenn wir es regelmäßig einnehmen.

Gesundheitliche Bedeutung

Lycopin hat die einzigartige Fähigkeit, sich in den Zellmembranen und im Fettgewebe des menschlichen Körpers anzusammeln, wo es besonders effektiv seine Wirkung gegen freie Radikale entfalten kann.

Warum sind freie Radikale so gefährlich?

Freie Radikale sind hochreaktive, kurzlebige Moleküle und Atome, die Stoffwechselprozesse im Körper stören und massive Zellschäden verursachen können. Sie tun dies, indem sie dem nächstbesten Reaktionspartner – anderen Atomen und Molekülen in unseren Körperzellen – einzelne Elektronen entziehen. Die Folge ist, dass diese daraufhin selbst zu freien Radikalen werden.

Warum ist Lycopin so wichtig für unseren Körper?

Normalerweise schafft es unser Körper, freie Radikale, auch Prooxidantien genannt, durch  Antioxdantien in Schach zu halten. Aber mit zunehmendem Alter wird das schwieriger, vor allem wenn zusätzlich belastende Faktoren wie starke Sonneneinstrahlung, Rauchen, Umweltverschmutzung oder ein schlechter Ernährungsstatus dazukommen.

Hochpotente Antioxidantien wie Lycopin setzten genau da an: Sie neutralisieren die freien Radikale, indem sie ihnen Elektronen überlassen, mit denen sie reagieren können.

Was sagt die Forschung?

Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die sich mit der Wirkung von Lycopin auf unsere Gesundheit beschäftigen. Hier einige Beispiele:

Lycopin und Prostatagesundheit

Die Rolle, die Lycopin bei der Unterstützung der Prostatagesundheit innehat, bekam in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Männer, die mehr lycopinhaltige Lebensmittel essen oder Lycopin-Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, ein geringeres Risiko für Prostatakrebs haben.

Eine Übersichtsstudie, die 2016 im Fachjournal "Prostate Cancer and Prostatic Diseases" veröffentlicht wurde, analysierte die Ergebnisse von 26 Studien und fand einheraus, dass eine hohe Aufnahme von Lycopin mit einem geringeren Risiko für Prostatakrebs verbunden war.

Lycopin scheint auch dazu beizutragen, die Größe der Prostata zu reduzieren und Symptome bei Männern mit gutartiger Prostatahyperplasie (BPH), einer Erkrankung, die zu einer Vergrößerung der Prostata führt, zu lindern. Eine Studie, die 2016 in der Fachzeitschrift "Nutrition Research" veröffentlicht wurde, ergab, dass Männer mit BPH, die 15 Wochen lang ein Lycopin-Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, eine Reduktion der Prostatagröße und eine Verbesserung der Symptome zeigten.

Weitere Gesundheitswirkungen: Herzgesundheit, Sehvermögen, Hautgesundheit

Neben seinen vorteilhaften Auswirkungen auf die Prostata-Gesundheit hat Lycopin auch potenzielle Vorteile für die Herzgesundheit. Studien haben gezeigt, dass eine höhere Aufnahme dieser Substanz mit einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen verbunden sein kann. Lycopin kann das Risiko für Herzerkrankungen senken, indem es den Cholesterinspiegel senkt, Entzündungen reduziert und den oxidativen Stress minimiert.

Lycopin unterstützt auch die Gesundheit des Organs, das vielen von uns als das kostbarste erscheint: Das menschliche Auge. Es trägt dazu bei, altersbedingte Makuladegeneration und Katarakte (Grauen Star) zu verhindern, zwei der häufigsten Ursachen für Sehverlust bei älteren Menschen. Dies geschieht, indem es die Augen vor oxidativem Stress und Entzündungen schützt.

Auch die Hautgesundheit kann sich verbessern, wenn man Lycopin einnimmt. Studien haben gezeigt, dass es helfen kann, die Haut vor Sonnenschäden zu schützen, die Hautalterung zu verlangsamen und das Risiko für Hautkrebs zu reduzieren. Denn Lycopin kann die Haut vor oxidativem Stress schützen und Entzündungen reduzieren.

Wie kann man Lycopin einnehmen?

Lycopin ist in vielen roten und rosa Früchten und Gemüsen enthalten, beispielsweiweise in Tomaten, Wassermelonen, rosa Grapefruit und roten Paprika. Auch Tomatenprodukte wie Tomatensaft, Tomatenmark und Tomatensauce enthalten hohe Mengen an Lycopin.

Daneben kann Lycopin bequem als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden -  eine gute Option für Menschen, die Schwierigkeiten haben, ausreichend lycopinhaltige Lebensmittel zu essen, oder für diejenigen, die ihre Lycopinaufnahme aufgrund besonderer gesundheitlicher Bedenken erhöhen möchten.

Kann man die Aufnahme optimieren?

Es ist wichtig zu beachten, dass Lycopin dann am besten vom Körper aufgenommen wird, wenn es zusammen mit Fett konsumiert wird. Daher kann es vorteilhaft sein, lycopinhaltige Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel mit einer Fettquelle wie Olivenöl oder Avocado zu kombinieren.

Wie dosiert man Lycopin und wie nimmt man es ein?

Die oben beschriebenen, gesundheitsfördernden Effekte werden bei 10 bis 21 mg pro Tag erreicht, das sagen mehrere Studien. Eine genaue Richtlinie für die Obergrenze der täglichen Aufnahme existiert nicht. Im Moment geht die Forschung aber davon aus, daß 0,5 mg Lycopin pro Kilogramm Körpergewicht die durchaus verantwortbare Obergrenze sind.

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